Seit nun mehr 18 Jahren verwandelt sich die kleine Stadt Gersfeld in einen Treffpunkt für Reikianer aller Richtungen – so auch diesen Herbst. Gut, wer sich schon früh um Übernachtungsmöglichkeiten gekümmert hat. Das Motto des diesjährigen Festivals „Reiki Wurzeln – Reiki Flügel“ lockte Reikianer aus ganz Deutschland und den Niederlanden in die liebevoll dekorierte Stadthalle, um ein Wochenende der besonderen Art zu erleben …
Ich selbst war zum ersten Mal auf diesem Festival und natürlich neugierig was sich mir bieten würde. Schon beim Eintritt in die Halle war ich hingerissen von dem Gefühl des „Einsseins“ das sich augenblicklich einstellte, es war wie ein eintauchen in die Stimmung eines harmonischen Familienfests bei dem jeder genau so wie er ist, geliebt und respektiert wird.
Ein Familienfest im weitesten Sinne wurde es dann auch, drei Reikimeister-Generationen liessen uns an ihren Erfahrungen teilhaben und beantworteten unsere Fragen: Mary Mc Fadyen, eine der 22 Meister die noch von Hawayo Takata eingeweiht wurde und in Hamburg das erste Reikiseminar auf europäischem Boden gegeben hat; ihre Schülerin Brigitte Müller, die Reiki nach Deutschland brachte und massgeblich an der Verbreitung von Reiki mitgewirkt hat – sowie Jule-Erina van Calker, der es zu verdanken ist, dass Reiki unter abenteuerlichen Bedingungen auch in der damaligen DDR Einzug halten konnte. Drei Pionierinnen, drei Geschichten – jede für sich auf eine andere Art ergreifend, berührend, inspirierend, für mich das Highlight des Festivals. Bunte Flügel, die durch starke Reikiwurzeln verbunden sind, starke Wurzeln, die viele von uns beflügelt haben.
Monika Hill, Fokke Brink, Krishna Kloers und Janina Köck führten uns mit viel Humor durch das abwechslungsreiche Programm. Die spannenden Erzählungen der drei Ehrengäste wurden abgewechselt von Workshops, an denen wir je nach Gusto über zwei Tage verteilt teilnehmen konnten und von Meditationsrunden, Gesang und natürlich Reikibehandlungen. Es war ein besonderes Gefühl in das Energiefeld zu tauchen, dass sich durch das gemeinsame Behandeln beim Klang der live Musik von Harfe, Bratsche und Klavier ergab.
Bereichernd waren auch die vielen Workshops, an denen wir teilnehmen konnten, es war schwer sich zu entscheiden – ein Glück, dass in den Pausen genügend Zeit blieb, um sich ausgiebig auszutauschen aber auch neue Kontakte zu knüpfen und alte wieder aufzufrischen. Im Stadtpark wurde musiziert, ein kleiner Reikimarkt lud dazu ein unterschiedlichste Produkte zu kaufen, sich über neueste Forschungen zu informieren oder aber einfach darüber zu schlendern und die Arbeit der Einzelnen Aussteller zu bewundern.
Abends schwang auch Mary McFadyen mit uns das Tanzbein und steckte uns alle mit ihrer Lebensfreude an, andere liessen die Tage in geselliger Runde in der anliegenden Gaststätte ausklingen.
Es fiel schwer Abschied zu nehmen, als wir uns zu einem letzten gemeinsamen Kreis zusammenfanden, den Organisatoren, Gästen und auch Maria Kumb, die leider beim diesjährigen Festival nicht anwesend sein konnte, dankten und in der Hoffnung schwelgten uns spätestens im nächsten Jahr wieder zu treffen.
Mit welchem Motto wir zu rechnen haben steht noch nicht fest, nur eines ist sicher: es wird bestimmt wieder bunt und energiegeladen, so bunt wie das Reikivolk selbst.