Liebe Reiki Freundin! Lieber Reiki Freund!
Jahreswechsel laden bekanntlich zu Rückblicken ein — so lade ich dich ein mit mir einige Geschehnisse und Eindrücke des vergangenen Jahres anzuschauen …
Bilder von der Indienreise findet ihr hier in der Galerie
1. Januar. Ich bin mit vier anderen Freiburgern auf dem Weg zum World Congress on Spirituality and Psychology in Dehli. Ankunft um 3 Uhr morgens am Flughafen Dehli – die Reise zwischen den Welten hat begonnen. In der unfertigen Flughafenhalle liegen die Arbeiter in schmutzige Decken gehüllt auf dem Boden und schlafen. Fast wären wir in dem schwachbeleuchteten Gang über sie gestolpert. Draußen am Flughafenparkplatz schimmert ein funzeliges Licht. An vereinzelte Holzpfosten mit baumelnden Stromkabeln sind Lampen montiert. Männer, die zwischen den Autos um kleine Lagerfeuer sitzen. High Tech und archaisches übergangslos nebeneinander — das ist Indien.
Der spirituelle Kongress in Neu Dehli findet in einem bombastischen Kongresscentrum statt. Die Grünanlagen sind frisch gesprengt, die Bodenfliesen gekehrt und mit Wasser abgespritzt — ein sauberes und erfrischendes Gefühl in dieser riesigen Stadt mit ihrer gelben Smogglocke.
Ravi Shankar hält die Eröffnungsrede. Er wirkt wie eine Inkarnation aus Indiens Goldenen Zeitalter. Eine strahlend schöne, hochgewachsene Gestalt mit dichtem, langen, dunklem Haar und leuchtenden Augen. Gekleidet ist er in ein knöchellanges, weißes fließendes Gewand. Er strahlt Würde aus und gleichzeitig etwas jugendhaft Frisches, seine Bewegungen sind achtsam und dynamisch. Ravi Shankar ist der Initiator unzähliger sozialer Bildungsprojekte in Indien und weltweit. Seine Botschaft ist Entfaltung des höchsten menschlichen Potentials in Freiheit und Akzeptanz auf der Basis einer all-umfassenden Spritualität.
Er spricht von der Überwindung von Status und Kastenunterschieden, dem Alleinvertretungsanspruch der etablierten Religionen, Fremdbestimmung der Völker und speziell der Frauen …
Ein wichtiges Wort in einer Welt, die von Diskriminierung, Ausbeutung und Gier bestimmt ist. Ravi Shankar umreißt das Thema des Congresses: Austausch und Kennenlernen verschiedener Sichtweisen auf die Welt, die traditionelle Wissenschaft des Yoga, Methoden der Transpersonalen Psychologie, Untersuchungen im Rahmen frauenspezifischer Spiritualität, praktische Ansätzen das Neue, Grenzenüberwindende zu leben ….
Ein Amerikaner, eine Inderin und ein in den USA lebender Inder haben den Congress organisiert: East meets West. Ein Musikprofessor aus Kaschmir, ein Sikh diskutiert mit einem Psychologen aus Frankreich, ein japanische Ethnologin stellt ihre Forschungsergebnisse über die mündliche Tradition eines Volkes aus Nordindien vor, ein Brite und ein Inder aus der Kaste der Unberührbaren berichten über ihr Müllprojekt in Rischikar, dem Pilgerort am Fuße des Himalayas … alles eine Übung zum Zuhören, Lernen, Verändern
Dehli ist auch der ehemalige Regierungssitz der Mogulkaiser mit ihrer orientalischen Prachtentfaltung. Wir besichtigen eine alte Palastanlage in Alt-Dehli. Man ahnt noch die zauberhafte Fülle der edelsteingeschmückten Decke der Audienzhalle, die in Marmor gefassten Bäche, die zur Kühlung durch den Palast floßen, der Lustpavillon inmitten des Lotusteiches… Wieder draußen im Staub und Lärm der Straßen die ungeheuere Menge von Menschen, Rikshaws, Bussen, Taxis, buntbemalten Lastern. Am Rande einer sehr frequentierten Verkehrsinsel hat sich ein Mann zum Schlafen hingelegt. Ein Arm hängt über zur Straße hin. Niemand stört ihn oder stört sich an ihm. Alle steigen über ihn hinweg oder gehen um ihn herum. Keiner scheint es ungewöhnlich zu finden, niemand stört seinen Schlaf. Auch das ist Indien.
Unsere nächste Station ist Tirumvanumalei, wo der Ashram von Yogananda ist.
Indien ist ein tiefreligiöses Land. An jeder Straßenecke steht ein Tempel und sei es eine kleine Skulptur von Ganeesha, dem Elefantengott vor dem ein Öllämpchen brennt. Kein gläubiger Hindu beginnt seinen Tag ohne seine Opfergabe dargebracht zu haben und um den Segen zu bitten und zu danken …
Im Gegensatz zu Deutschland geschieht in Indien vieles öffentlich: Gebete, Geschäfte, Schlafen … wo wir trennen und wegschließen in Altenheime, Behinderteneinrichtungen, Kirchen usw. ist in Indien immer alles zu sehen. Die Heiligen Bettler, die halbnackten Sadhus mit ihrem Shivadreizack, die zahnlosen, betelspuckenden Alten, die Rollstuhlfahrer, die ihre fahrbaren Stühle mit einem Handrad fortbewegen, und in Gemeinschaften auf der Straße leben oft in der Nähe eines wohltätigen Ashrams, der sie versorgt oder die vielen Handwerker, die ihre Werkstatt auf der Straße betreiben, die Garküchen auf den Holzkarren, auf dem sich oft genug der Hausstand der betreibenden Familie befindet …
Darshan mit Mutter Meera
Ich sitze mit vielen Westlern und einigen Indern auf Plastikstühlen in einer schmucklosen Betonhalle mit Neonröhrenlicht. Mother Meera gibt Darshan.
Eine endlose Schlange von Menschen steht an. Wer an der Reihe ist, kniet sich vor Mutter Meera und senkt den Kopf bis sie das Zeichen zum Schauen gibt. Meera schaut jedem in die Augen. Sie blickt auf den Grund der Seele. Ihr Blick entrückt mich — hebt mich in eine andere Dimension. Erlöst mich in dem Moment von der Identifikation meiner selbst. Es gibt kein Leid und keine Schwere nur endlosen Raum …
Das ist die Aufgabe eines Meisters, die Schüler in Dimensionen zu führen, die ihnen von allein nicht oder schwer zugänglich sind. Diese tiefe Sehnsucht danach führt tausende von Menschen zu Erleuchteten, die Indien in so großer Zahl hervorbringt.
Kerala
Genannt God’s Paradise am Pazifik gelegen im Südwesten des indischen Subkontinents. Ich besuche Freunde, die dort ein privates Reiseunternehmen betreiben.
Mir wird die Freude eines weiteren Darshans zuteil. Wir fahren zum Amma Ashram in Kollum. Amma heißt Mutter — sie ist die Verkörperung der Großen Mutter Adi Shakti. Schon rein äußerlich ist sie eine üppige, strahlende Frau. Amma nimmt die Menschen in die Arme. Sie wiegt die Menschen in ihrem Schoß, schaut sie an, spricht mit ihnen und lacht deinen Kummer und Sorgen weg. Alles nur äußere Identität — nichts was dein Wesen ausmacht. Ich darf Amma Prasad geben. Das sind kleine süße Opfergaben, die Amma den Menschen schenkt, die zu ihr kommen. Wenn sie ihre Hand ausstreckt, lege ich die gewickelte Süßigkeit in ihre Hand. Die Energie, die Amma ausstrahlt ist überwältigend. Sie strahlt und lacht ununterbrochen, drückt die Tröstung suchenden Menschen an ihren Busen, schaut die Menschen an, die vor ihr knien, manchmal zieht sie sie ein zweites Mal zu sich. Ein ununterbrochener Strom von Darshan-Empfangenden zieht zu ihr. Die Musikgruppe spielt pausenlos. Die Instrumente und die Mantren der Bhajansängerin legen einen Klangteppich über Amma und die Menschen um sie herum. Wie in Wellen brandet die Energie an mein Herzzentrum. Verspüre ein sich-öffnen. ……
Ende Januar fliege ich zurück. Lasse das quirlige, chaotische, bunte Leben Indiens- mit seiner großartigen Qualität von Gewähren, des So-sein-Lassens hinter mir und lande im kühlen, wohlgeordnetem Deutschland.
Die dunkle Jahreszeit hilft mir die empfangenen Schätze zu hüten. Im Grunde ist es unsagbar, vielleicht für andere spürbar.
Kaiserstühler Naturheiltag März 08
Auf den Naturheiltagen Reikibehandlungen anzubieten, ist mir nur möglich gewesen durch die vielen liebevollen Hände meiner Reikischülerinnen. Danke!<7p>
Es gelingt den Menschen, die sich in der großen, gut besuchten Halle Reiki von uns geben lassen, abzuschalten — ihre Aufmerksamkeit nach innen zu nehmen — wie beim Darshan bei Amma, wo jeder seinen eigenen individuellen Prozess hat, trotz hunderter von Menschen, Musik, Ansagen. Mein Vortrag, ein vielleicht sehr westliches Thema: „Stress – ein Phänomen unserer Zeit – mit Reiki für Stressabbau und Entspannung“ stieß auf großes Interesse. Es waren ca. 80 Menschen beim Vortrag. Das Interesse an alternativen Heilmethoden steigt. Das zeigt auch schon die wachsende Besucherzahl der Kaiserstühler Naturheiltage.
Im Juni konnte ich dank meiner ReikiSchülerin Christine Johner und der wunderbaren Organisatorin Dr.Bettina Schmitz, Philosophin und Bodytalkerin, einen Reikikurs in Würzburg geben.
Das Jahr war gefüllt mit Behandlungen, VHS-Vorträgen, Kursen, Austauschabenden, Reikitreffen.
Nun folgt der traditionelle Ausblick auf das Neue Jahr.
Ende Januar 09 gebe ich eine Einführung in den 1.Grad.
Dank neuer Reiki 2. Grad Schüler habe ich mich entschlossen wieder Vertiefungsabende für den 2. Grad anzubieten. Beginn ist der 21. Jan. 09 mit dem Thema Aufräumen und Auftauchen. Der 12. Februar hat das Thema Die Kraft innerer Bilder in Heilungsprozessen und der 5. März hat das Thema Ki-Kraft und Konzentration.
Im März gebe ich wieder einen Reikikurs in Würzburg.
Vom 27.April bis 4.Mai 09 findet die Internationale Reiki Alliance Konferenz in Krakau, Polen statt.
Im Juni bieten wir wieder den Tagesworkshop: Mysterium auf dem Berg der Götter an — siehe letzten JahresRundbrief.
Anfang Oktober kommt unser ReikiMeisterFreund und Kalligraph Fokke Brink nach Freiburg. Einige haben ihn beim letzten KalligraphieAbendWorkshop im Reiki Centrum Healing Arts kennengelernt. Er gibt eine Einführung in das japanische Tusche malen.
Er und seine Frau Maria Kumb und zwei weitere ReikiMeister organisieren das jährlich stattfindende Reiki Festival in Gersfeld. Dieses Jahr wird Phyllis Lei Furumoto zu Gast sein. Wer die Trägerin der Linie des Usui Shiki Ryoho, also unseres Reiki Systems kennen lernen möchte, kann dies vom 23. – 25. Oktober tun.
Was sonst noch an schönen und interessanten Dingen passieren wird, kann ich nicht sagen. Ich hoffe natürlich, dass die befürchtete Wirtschaftskrise zu einer für alle Beteiligten guten Lösung kommt und dass nicht die Umwelt das Nachsehen hat.
In diesem Kontext möchte ich meinen „Schreibvater“ Andrees Elten zitieren:
„Wenn die globale Rezession vorbei ist, wird die Welt mit großer Wahrscheinlichkeit besser aussehen als jetzt. Und vielleicht dürfen wir sogar hoffen, dass die Zukunft weniger vom Geld als vom Geist geprägt wird. Wir sind in einer Zeit aufgewachsen in der das Pendel zwischen Geist und Materie oder Gott und Geld immer stärker zum Geld hin ausschlug. … Tatsächlich ist das Ungleichgewicht zwischen Gott und Geld das Grundübel unserer Zeit. … Schlägt das Pendel jetzt zurück? Wir wissen es nicht. Aber wir haben die Chance dem Pendel einen kleinen Schubs zu geben.“
Auch ich möchte versuchen, dem Pendel einen kleinen Schubs Richtung Geist und Bewußtsein zu geben und freue mich über Mitschubser!
In diesem Sinne
Ein tatkräftiges, veränderndes Neues Jahr
Mit besten ReikiGrüßen
Krishna Kloers